Weil wir die Zeit hier mit euch lieben,
haben wir eben noch versucht,
alle Termine zu verschieben,
haben gehofft, gebangt, geflucht.
Um den Protest zu unterstreichen,
ham wir nen Sitzstreik ausprobiert.
Das schien jedoch nicht auszureichen,
denn es hat niemand reagiert.

Wir wollten irgendwie erzwingen,
dass wir hier bei euch bleiben könn’n.
Wir wollten gern noch weitersingen.
Doch wollte man uns das nicht gönn’n.
Es ist uns leider nicht gelungen.
Wir hatten wieder mal kein Glück.
Jetzt wird noch grad fertiggesungen,
dann müssen wir ganz schnell zurück.

Wir würden tierisch gern noch bleiben,
doch es ist Zeit für uns, zu geh’n.
Wir werden euch ’ne E-Mail schreiben,
damit wir uns bald wiederseh’n.
Ja, es zerreißt uns fast die Herzen,
dass der Moment des Aufbruchs naht.
Wir nehmen Abschied unter Schmerzen.
Wir waren grad so schön in Fahrt.

Wir wollten uns das Recht erklagen,
noch länger hier bei euch zu sein.
Jedoch, wie in sovielen Fragen:
Justizia ließ uns allein.
Keine einstweilige Verfügung
beim Oberlandesamtsgericht.
Für solch’ persönliche Vergnügung
interessiere man sich nicht.

Dann wollten wir das Ziel erreichen
mit einer Online-Petition.
Das reichte nur zum Herz-Erweichen:
Wen interessier’n fünf Stimmen schon?
Auch an den Bundespräsidenten
schrieben wir einen langen Brief.
Einer von vielen Pech-Momenten,
weil der schon tief und feste schlief.

Wir würden tierisch gern noch bleiben…

Wir sehen uns im nächsten Jahr!